Sandarium

Vielleicht möchten auch Sie ein zusätzliches Eckchen in Ihrem Garten für die Tierwelt freigeben und ein sogenanntes Sandarium anlegen lassen. Was es damit auf sich hat? Es ist sozusagen ein Insektenhotel für den Boden und hat mit ausgewählten Pflanzen, Totholzelementen und Steinen auch einen sehr dekorativen Aspekt zu bieten, wie wir finden.

Viele Insekten und drei Viertel aller in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten nisten im Boden. Die allseits bekannten Insektenhotels sind somit für sie wertlos. Sie graben ihre Niströhren bevorzugt in sandige Böden, wo die Brut ungestört überwintern kann.

Findet man im eigenen Garten bereits einen Boden mit hohem Sandanteil vor, kann es schon ausreichen, diesen zumindest in Teilbereichen nicht mehr durch Auflockern oder ähnliches zu bearbeiten und bewuchsfreie, sonnige Flächen zu Verfügung zu stellen. Mit etwas Glück kann man schon beobachten, dass sich hier Wildbienenarten ansiedeln. Unerwünschter Aufwuchs sollte vorsichtig herausgezogen werden, um die Niströhren nicht zu zerstören.

Bei schweren Böden dagegen muss der Boden gegen ungewaschenen Sand ausgetauscht werden, um ein Sandarium anbieten zu können. Die Fläche dafür sollte mindestens 50×50 cm groß sein, gerne auch größer. Wir empfehlen eine Fläche von ca. 1 m², natürlich sollte sie proportional und gestalterisch zum Garten passen.

Das Sandarium kann auch sparsam bepflanzt werden. Hierzu eignen sich bevorzugt heimische Pflanzen, die an den mageren und trockenen Standort angepasst sind und gleichzeitig als Nahrungsquelle für Wildbienen dienen.

Je nach Größe der Fläche lassen sich auch Äste, idealerweise direkt aus Schnittmaßnahmen in Ihrem Garten, und Steine in verschiedenen Größen für das Sandarium verwenden. Eidechsen profitieren ebenfalls von den Sandflächen und nutzen Steine gern als Sonnenplätze.

Übrigens können wir auch Balkone oder Dachterrassen ganz leicht mit Mini-Sandarien bestücken. Hierfür verwenden wir ein geeignetes Pflanzgefäß oder eine alte Zinkwanne, die wir mit ungewaschenem Sand befüllen, sparsam bepflanzen und nach Wunsch mit knorrigen Holzresten und Steinen dekorieren.

Zuletzt noch ein Hinweis für Allergiker: Wildbienen besitzen zwar auch einen Stachel, dieser kann die menschliche Haut jedoch nicht durchdringen.

Sprechen Sie uns gerne an, wenn auch Sie ein Sandarium in Ihrem Garten etablieren möchten. Wir beraten Sie bei der Auswahl von geeigneten Flächen und stimmen die Gestaltung mit Ihnen ab.

Informationen über Sandarien haben wir Ihnen auch in unserem Handout zusammengestellt:

Benjeshecke

Die Benjeshecke ist nach dem Landschaftsgärtner Hermann Benjes benannt worden, der diese Art Hecke in den 1980er Jahren ausführlich beschrieben hat. Sie existiert jedoch schon deutlich länger und hat ihre Tradition im ländlichen Raum, wo man Schnittgut entlang von Grenzen lagerte und so Strukturen zur natürlichen Ansiedlung von Vegetation schuf.

Eine Benjes- oder Totholzhecke ist ein langfristiges Projekt. Angelegt ist sie schnell – man benötigt nichts weiter als Pfähle oder relativ gerade Äste, die in Abständen von zwei bis drei Metern und parallel zueinander gesetzt werden. Die Breite sollte etwa 50 bis 100 cm betragen, in der Länge ist man frei. Dazwischen wird das Schnittgut geschichtet. Auch Laub und Rasenschnitt kann eingebracht werden. Wichtig ist es, nur gesundes Material zu verwenden, um die weitere Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen zu vermeiden.

Nun braucht es Zeit, bis aus dem leblosen Lagerplatz eine lebendige Hecke wird. Durch Zersetzungsprozesse und Samen, die durch Vögel herangetragen werden, werden Krautschichten und Gehölzstrukturen entstehen. Hier gilt es im Auge zu behalten, dass sich keine invasiven Arten wie zum Beispiel die Goldrute etablieren und weiterverbreiten.

Es gibt gleich mehrere Argumente, die für eine Benjes- oder Totholzhecke sprechen. Zum einen ist es eine kostenfreie Möglichkeit, das Schnittgut aus dem eigenen Garten sinnstiftend zu entsorgen. Zum anderen bietet die Hecke einen Lebensraum und Winterquartiere für Insekten und Vögel. Auch Säugetiere wie Igel finden hier einen geschützten Unterschlupf. Darüber hinaus kann sie als Sichtschutz und / oder strukturgebendes Element einen gestalterischen Zweck für den Garten erfüllen.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sprechen Sie uns gern an!